Altersarmut und Geldsorgen, wenn man kaum noch etwas dagegen tun kann, weil man zu alt oder sogar zu krank ist, um sich noch etwas dazu zu verdienen: Warten Sie nicht zu lange damit sich um Ihre Altersvorsorge Gedanken zu machen. Natürlich ist es legitim als junge Arbeitnehmerin das Hier und Jetzt im Blick zu haben. Sie konzentrieren sich auf Ihre Karriere, arbeiten hart und möchten sich nicht ständig über Ihre Zukunft sorgen. Sie sind gut ausgebildet und bereit, sich kontinuierlich weiterzubilden. Ist es da wirklich wahrscheinlich, dass Sie in finanzielle Not geraten könnten, wenn Sie das Rentenalter erreicht haben?

Leider fällt es selbst renommierten Ökonomen schwer einzuschätzen, ob die Renten wirklich sicher sind. Fakt ist: In der Schweiz gibt es, wie in fast allen Industrieländern, immer mehr alte Menschen die immer länger leben und immer weniger Erwerbstätige. Da scheint es nicht klug zu sein sich nur darauf zu verlassen immer in die Alters- und Hinterlassenschaftsversicherung eingezahlt zu haben. Es wird immer wichtiger privat für das Alter vorzusorgen.

Das Rentensystem in der Schweiz ist flexibel aufgebaut

In der Schweiz besteht das Rentensystem aus drei Säulen. Jeder Schweizer ist verpflichtet, in die AHV (Alters- und Hinterlassenschaftsversicherung) einzuzahlen. So erhält jeder Bürger später eine Minimalrente. Diese reicht aber kaum aus um den Lebensunterhalt zu sichern. Daher zahlen Arbeitnehmer und Arbeitgeber einen monatlichen Betrag in eine Pensionskasse sein, der vom Arbeitslohn abhängt. Manche Arbeitgeber zeigen sich sozial und übernehmen auch mehr als ihren Pflichtbeitrag - wenn Sie also die Wahl zwischen verschiedenen Jobs haben kann es sinnvoll sein die Entscheidung für oder gegen eine ausgeschriebene Stelle auch davon abhängig zu machen, wie viel Ihr zukünftiger Arbeitgeber in die Pensionskasse einzahlt.

Wenn Sie mit 64 Jahren das Rentenalter erreichen (Stand: 2016, Männer werden ein Jahr später pensioniert) können Sie sich Ihre angesparte Rentensumme entweder monatlich oder als Gesamtsumme auf einmal auszahlen lassen.
Wenn Sie sich selbstständig machen oder eine Immobilie erwerben, können Sie auch schon vorher auf Ihr Geld zugreifen.

Sorgen Sie privat vor, um im Alter mehr von Ihrem Geld zu haben

Die dritte Säule des Rentensystems in der Schweiz besteht aus sogenannten "3a-Geldern". Ob Sie diese private Anlageform nutzen möchten ist Ihnen überlassen. Ziehen Sie die Möglichkeit aber auf jeden Fall in Betracht, denn sie zahlen auf die Erträge aus dieser Altersvorsorge weder Einkommens-, noch Vermögens- oder Verrechnungssteuer. Auch die 3a-Gelder können Sie nutzen, wenn Sie Wohneigentum erwerben, sich selbstständig machen oder wenn Sie die Schweiz verlassen. Die 3a-Altersvorsorge wird von Banken und Versicherungen angeboten - es lohnt sich also, wenn Sie sich informieren und die jeweiligen Konditionen genau vergleichen.

Sie brauchen also nicht zwangsläufig Ihren Lebensstandard herunterzuschrauben, um im Alter ein relativ sorgloses Leben zu führen. Wenn Sie für Ihre Altersvorsorge alle drei Säulen des Rentensystems in der Schweiz nutzen, können Sie Ihren verdienten Ruhestand später auf jeden Fall geniessen.

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