In jedem Betrieb, egal ob drei oder dreihundert Mitarbeiter dort angestellt sind, gibt es festgelegte Rollen. Da begegnen Sie den angepassten Ja-Sagern, den fleissigen Bienchen, den Ehrgeizigen, den Sozialen mit Helfersyndrom, den Alpha-Tieren, den Gute-Laune-Verbreitern und noch zahlreichen anderen Typen. Jeder Mensch nimmt unterschiedliche Rollen ein - je nachdem, in welchem Umfeld er sich befindet. Sie sind da keine Ausnahme. Im Freundeskreis sind Sie vielleicht als gute Zuhörerin Bekannt, in Ihrer Familie das Nesthäkchen oder die grosse Schwester und in Ihrer Beziehung diejenige, der Ordnung und Struktur wichtig ist. Wenn Sie einen neuen Job antreten werden bestimmte Rollenerwartungen an Sie herangetragen. Ihr Chef wünscht sich von Ihnen, dass Sie kreative Ideen einbringen, Ihre Kollegen, dass Sie offen, ehrlich und freundlich auftreten. Und wie möchten Sie sein und wahrgenommen werden?
Welche Rolle wollen Sie in Ihrem neuen Job einnehmen?
Rollenerwartungen können eine ziemliche Belastung sein - gerade im Job. Stellen Sie sich beispielsweise vor, Sie treten die Nachfolge einer Mitarbeiterin an, die sehr beliebt im Team war oder die, ganz im Gegenteil, überall aneckte und häufig Konflikte provozierte. Auch Sie selbst haben eine Vorstellung davon, wie Sie wirken möchten. Natürlich möchten Sie beweisen, dass Sie die Richtige für die Stelle sind und gerade in den ersten Wochen und Monaten zeigen, was Sie können. Wahrscheinlich ist es Ihnen aber auch wichtig, als zuverlässige Mitarbeiterin und loyale Kollegin wahrgenommen zu werden - die "Neue" zu sein ist schliesslich nicht immer angenehm, weil Sie erst nach und nach lernen müssen was Ihre Aufgaben sind und welche Arbeitsphilosophie in Ihrem Unternehmen herrscht. Gerade am Anfang nehmen Sie also noch keine feste Rolle ein, aber trotzdem haben andere Erwartungen an Sie.
Bleiben Sie sich treu!
Schnell kann es zu Konflikten innerhalb einer Rolle oder zwischen verschiedenen Rollen kommen (Zum Beispiel dann, wenn Sie gleichzeitig eine gute Mutter und für Ihre Kinder da sein möchten, Ihre Position es aber erfordert, dass Sie Überstunden machen und sich für Ihren Arbeitgeber einsetzen). Davon abgesehen haben Sie wahrscheinlich auch eigene Vorstellungen davon, wie Sie sich präsentieren möchten, denn jeder möchte trotz aller Erwartungen auch sich selbst treu bleiben. Bevor Sie daher in eine Rolle gedrängt werden, die Sie nicht einnehmen möchten, sollten Sie aktiv gegensteuern. Dazu müssen Sie Ihr Verhalten immer wieder reflektieren und sich wenn nötig auch distanzieren, wenn Sie die Erwartungen anderer nicht erfüllen wollen oder können.
Tipp: Lassen Sie sich nicht in unbesetzte Rollen drängen
Häufig werden neue Mitarbeiter in Rollen gedrängt, die bisher unbesetzt waren. Das passiert meist unbewusst. Trotzdem sollten Sie von Anfang an versuchen diesem Prozess entgegenzuwirken. Lassen Sie sich nicht verbiegen und handeln Sie so, dass Sie das Gefühl haben sich selbst treu zu bleiben. Das ist wichtig, denn andernfalls laufen Sie Gefahr nur noch so zu funktionieren wie andere es von Ihnen erwarten.
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