In der Schweiz soll eine Frauenquote eingeführt werden. In Zukunft sollen in börsenorientierten Unternehmen mindestens 30 Prozent weibliche Mitarbeiter arbeiten. Gleiches gilt auch für Männer, falls diese in der Chefetage unterrepräsentiert sind. Geplant ist, die Regelung innerhalb von fünf Jahren umzusetzen. Ab 2016 sollen auch in Deutschland in 108 börsennotierten Unternehmen ein Drittel der Aufsichtsratpositionen ohne Ausnahme von weiblichen Arbeitnehmern besetzt sein.
Gründe für eine Frauenquote
Weibliche Arbeitnehmer sollen berufliche Gleichberechtigung erfahren und ebenso Chancen auf Chefpositionen haben wie Männer. Durch die Frauenquote soll Ihnen der Einstieg in wichtige Ämter erleichtert werden.
Nötig wird das, weil bisher die Männer viel leichter an wichtige und gut bezahlte Posten herankommen. Das hängt unter anderem mit der Vergangenheit und mit konservativen Werten zusammen. Frauen wollen sich zwar beruflich integrieren, sind aber in der Zwickmühle, weil sie sich gleichzeitig auch um die Familie kümmern wollen. Die klassische Rollenverteilung hatte so lange Bestand, dass sie nicht so leicht wegzuwischen ist, auch wenn Sie hoch gebildet und beruflich interessiert sind.
Vorteile der Frauenquote
Ohne die Frauenquote haben weibliche Arbeitnehmer weniger Chancen, gesellschaftlich wichtige Positionen einzunehmen. Frauen mit ranghohem Posten, können mehr Einfluss auf wirtschaftliche Ereignisse nehmen und einen wichtigen Teil der führenden Basis bilden.
Wirtschaftliche Macht ist heute immer noch eine männliche Domäne. Wird eine Frauenquote von 30 Prozent eingeführt, könnte das grundlegende Veränderungen mit sich bringen. Dabei geht es nicht nur darum, dass weibliche Mitarbeiter in mächtigen Positionen dabei helfen können, Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern herzustellen, aufrechtzuerhalten und generell die Situation der Frau zu verbessern.
Es ist erwiesen, dass das Arbeitsklima in gemischten Gruppen besser ist als in gleichgeschlechtlichen Gruppen. Wenn beide Geschlechter in ausreichender Anzahl vertreten sind, sorgt das für Auflockerung, für mehr Offenheit und Weitblick. Der Austausch zwischen den Geschlechtern wird gefördert, denn trotz dem wichtigen Thema Gleichberechtigung sind Frauen und Männer dennoch verschieden. Wenn Frauen den Männern auf Augenhöhe gegenüber stehen, hilft das bei gegenseitigem Verständnis.
Nachteile der 30-Prozent-Quote
Wie fast alles, hat auch die Frauenquote ihre Nachteile. Und die liegen jetzt schon auf der Hand, auch wenn die "Beihilfe für den Beruflichen Aufstieg" erst Schritt für Schritt kommen soll.
Mit dieser Hilfe kann sich eine weibliche Mitarbeiterin nicht mehr sicher sein, ob sie wegen der Quote oder wegen ihrer Fähigkeiten eingestellt wird. Eine aufgezwungene Geschlechterquote tut keinem Unternehmen gut und macht nur böses Blut. Im Business besteht die Gefahr, dass Sie weniger Wert geschätzt werden.
Frau als Chef
Wenn eine weibliche Mitarbeiterin die Leitung hat, kämpft sie mit inneren Barrieren. Aufgrund der Sozialisation kann es Probleme geben, Anweisungen zu erteilen und zu delegieren. Aber es gibt noch weitere Risiken, die Sie in einer Chefposition eingehen. Kolleginnen werden sich vielleicht fragen, warum Sie es geschafft haben und sie nicht. Mit einer Frau als Chef erwarten weibliche Mitarbeiter mehr Solidarität und Verständnis.
Frauen sind in der Regel solidarischer, sorgen für gutes Klima und legen Wert auf Harmonie. Sie müssen als Chef aber auch Konflikte ansprechen und Anweisungen geben. Letztgenanntes wird nur selten erlernt und führt meist entweder dazu, dass eine Chefin sich an männlichen Chefs orientiert, überzogen streng ist, über Leichen geht und ihre sozialen Kompetenzen verleugnet oder sie konzentriert sich nur auf ihre weiblichen Stärken und wird dadurch ineffektiv und manipulierbar.
Fazit
Es spricht vieles für aber auch vieles gegen die Frauenquote. Sie birgt Chancen und Risiken. Die Zukunft wird zeigen, wie sich das Thema weiter entwickelt.
Bildquelle: iha31 / pixabay.com