Die meisten Arbeitnehmerinnen arbeiten nicht isoliert von anderen Menschen, sondern haben Kollegen und Mitarbeitern, mit denen sie mehr oder weniger eng zusammenarbeiten müssen. Das kann die Arbeit bereichern, ist aber auch mit Herausforderungen verbunden. Streng genommen bilden bereits zwei Menschen, die etwas gemeinsam haben, in diesem Fall den Arbeitsplatz und die tägliche Arbeitsroutine, eine Gruppe.

Gruppendynamische Prozesse sind komplex und beeinflussen jeden, der Teil dieser Gruppe ist. Das geschieht oft unbewusst, lässt sich aber anhand eines Beispiels einfach verdeutlichen: Stellen Sie sich vor, Sie werden innerhalb Ihres Unternehmens in eine andere Abteilung versetzt. In diesem Fall müssen Sie natürlich mit anderen Kollegen zusammenarbeiten als bisher. Bis zu diesem Zeitpunkt haben Sie sich wohl gefühlt mit Ihrem Team, mit vielen Kollegen verband Sie sogar eine Freundschaft.

Jetzt hingegen begegnet man Ihnen mit Misstrauen, Sie merken, dass hinter Ihrem Rücken über Sie geredet wird. Diese Situation belastet Sie zusehends und wirkt sich zudem negativ auf die Qualität Ihrer Arbeitsergebnisse aus.

Gruppendynamische Prozesse beeinflussen den Arbeitserfolg

Da wo Menschen zusammenarbeiten kann Grosses geschaffen werden, denn gemeinsam ist man bekanntlich stark. Wenn aber jeder nur an sich selbst denkt, wenn einzelne Personen ausgeschlossen werden aus der Gruppe, wenn Gefühle wie Neid und Missgunst vorherrschend sind, dann kann das die Arbeitsatmosphäre nachhaltig vergiften. Diejenigen, die es nicht schaffen sich in die Gruppe zu integrieren, fühlen sich oft isoliert und hilflos. Auch wenn sich zwei oder mehr Gruppen bilden, die sich gegenseitig Steine in den Weg legen und den Arbeitsalltag erschweren, kann das sehr problematisch werden.

Gruppendynamische Prozesse beeinflussen im Grunde Ihr ganzes Leben. Anders als im Job können Sie sich in Ihrer Freizeit allerdings aussuchen, mit wem Sie Zeit verbringen möchten und mit wem nicht. An Ihrem Arbeitsplatz hingegen bleibt Ihnen nichts anderes übrig als auch mit den Kollegen eine gemeinsame Basis zu finden, die Sie unsympathisch und anstrengend finden. Ihr Chef erwartet von Ihnen schliesslich, dass Sie sich professionell verhalten und persönliche Vorlieben und Abneigungen gegenüber anderen Menschen aussen vor lassen.

Supervisionen für Teams eröffnen Chancen und Perspektiven

In der Praxis ist das allerdings schwer umzusetzen, denn Gruppen entwickeln oft eine gewisse Eigendynamik, die sich nur schwer steuern oder beeinflussen lässt, wenn man selbst Teil dieser Gruppe ist. So können Konflikte immer problematischer werden und schliesslich eskalieren, wenn nicht alle Beteiligten bereit sind die Situation zu ändern. Und das setzt die Bereitschaft voraus das eigene Verhalten kritisch zu hinterfragen, was den meisten Menschen sehr schwer fällt. Denn im Zweifel sind natürlich immer die anderen Schuld.

In solchen Phasen hilft oft nur ein klärendes Gespräch, welches von einem neutralen Moderator geleitet wird. Der Abteilungsleiter ist für diese Rolle allerdings in der Regel nicht geeignet, denn auch Vorgesetzte sind Teil Ihres Teams und somit voreingenommen. Besser ist es, einen externen Supervisor oder Mediator zu beauftragen, der sich auch mit den branchenspezifischen Gegebenheiten auskennt.
Teams funktionieren nachweislich besser, wenn Sie regelmässig an Supervisonen teilnehmen.

Bildquelle: Peggy_Marco / pixabay.com

Textquelle: Redaktion