"Hast du Lust nach der Arbeit noch etwas Trinken zu gehen? Wir verstehen uns doch hier im Büro so gut, da dachte ich, wir könnten doch auch nach Dienstschluss mal was zusammen unternehmen."
Wie würden Sie reagieren, wenn eine Kollegin Ihnen diesen Vorschlag machen würde? Würden Sie sich freuen und begeistert zustimmen oder würden Sie zögern und möglicherweise ablehnen, weil Sie Betuliches und Privates trennen möchten? Die Situation ist auf jeden Fall nicht einfach, denn was passiert, wenn Sie und Ihre Kollegin sich anfreunden und Sie trotz aller Professionalität hin und wieder nicht widerstehen können und sich im Büro über die Ereignisse der letzten Party austauschen anstatt sich auf das Meeting vorzubereiten? Ihr Chef wäre wahrscheinlich alles anderes als begeistert. Andererseits: Ist es nicht toll, wenn man sich mit den Arbeitskollegen gut versteht und dass Betriebsklima gut ist? So macht der Job schliesslich vielmehr Spass und Sie gehen jeden Tag motivierte zur Arbeit.
Können Sie Ihren Kollegen trauen?
Grundsätzlich spricht wenig dagegen, wenn Sie sich mit Ihrer Kollegin anfreunden, so lange Sie Ihre Arbeit nicht vernachlässigen. Ihr Chef kann Ihnen nicht vorschreiben, ob sich seine Mitarbeiter privat treffen oder nicht. Ausserdem: Ist es nicht legitim, dass man die Menschen, mit denen man täglich zusammenarbeitet, näher kennen lernen möchte, wenn man auf einer Wellenlänge liegt? Anders liegt der Fall, wenn Sie befürchten Ihrer Kollegin nicht trauen zu können - beispielsweise, weil diese bekannt dafür ist Menschen gegeneinander auszuspielen oder weil die Möglichkeit besteht, dass Sie nur mit Ihnen befreundet sein möchte, weil sie sich dadurch Vorteile verspricht. In diesem Fall sollten Sie lieber vorsichtig sein und auf Abstand gehen. Hören Sie einfach auf Ihr Bauchgefühl - mit dieser Taktik sind Sie in der Regel gut beraten.
Halten Sie Ihren Chef lieber auf Abstand
Problematisch wird es, wenn Ihr Vorgesetzter sich privat mit Ihnen treffen möchte - egal, ob aus freundschaftlichen oder aus anderen Motiven. Wenn Sie sich darauf einlassen können Sie sicher sein, dass das Ihren Kollegen nicht verborgen bleibt und Sie für die nächsten Wochen zum Hauptthema werden, was Klatsch und Tratsch angeht. Überlegen Sie sich daher gut, ob Sie das wirklich möchten. Wenn Sie sich lediglich geschmeichelt fühlen, Ihrem Chef aber keine nennenswerten Gefühle entgegenbringen, tun Sie gut daran seinen Avancen freundlich, aber bestimmt auszuweichen.
Schwierig ist auch der Fall, wenn Sie eine Führungsposition bekleiden. Wenn Sie einen zu innigen Kontakt zu Ihren Mitarbeitern pflegen, haben Sie es wahrscheinlich schwer sich durchzusetzen, wenn es darum geht Ihre Autorität einzusetzen. Ausserdem: Sind Sie sicher dass Sie weiterhin faire und objektive (Personal-) Entscheidungen treffen, wenn Sie mit der halben Abteilung per Du sind?
Tipp: Wägen Sie genau ab, wann Distanz notwendig ist
Versuchen Sie, wann immer es möglich ist einen Mittelweg zu finden, was Nähe und Distanz zu Ihren Kollegen angeht. Wer sich immer unnahbar gibt, macht sich schnell unbeliebt. Das heisst aber nicht, dass Sie als "Everybody's Darling" Ihre Karriere vorantreiben.
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