"Wir bedauern es sehr Ihnen mitteilen zu müssen, dass wir Sie fristgerecht zum 31. Dezember nicht mehr länger beschäftigen können. Wir wünschen Ihnen für Ihren weiteren beruflichen Weg alles Gute."
Solche Zeilen möchte wohl niemand gerne lesen. Eine Kündigung zieht immer Ängste, Zweifel und vielleicht Wut auch Wut nach sich. Sie wissen vielleicht nicht, warum es gerade Sie trifft, können nicht nachvollziehen, was Sie falsch gemacht haben. Vielleicht haben Sie auch das Gefühl, versagt zu haben oder Sie fürchten finanzielle Sorgen und denken mit Schrecken daran, dass Ihnen möglicherweise der soziale Abstieg droht. In der Realität kommt es aber meistens nicht so schlimm, wie Sie im ersten Schock vielleicht glauben. Aus arbeitsrechtlicher Sicht ist es in der Schweiz gar nicht so leicht, gekündigt zu werden - es sei denn, Ihr Vertrag war ohnehin befristet. In in diesem Fall sind Sie als Arbeitnehmerin vorgewarnt und können sich schon lange vor Auslaufen des Arbeitsvertrages nach einer neuen Stelle umsehen. Wenn Sie einen Festvertrag haben und trotzdem die Kündigung ins Haus flattert, sollten Sie die eher als Chance begreifen und nicht als persönliches Desaster.
Wer gekündigt wird, ist oft mit seiner Arbeit ohnehin nicht glücklich
Den Job zu verlieren ist natürlich kein Spass. Aber: Wenn Sie fest angestellt sind und trotzdem eine Kündigung erhalten, dann hat das in der Regel einen Grund. Ihr Arbeitgeber kann Sie nur kündigen, wenn er Sie vorher abgemahnt hat. Und wenn es dazu kommt, muss schon einiges schief laufen. Wahrscheinlich ist das Vertrauensverhältnis zu Ihrem Chef in diesem Fall ohnehin gestört - wer möchte schon für Menschen arbeiten, welche die eigene Arbeit nicht wertschätzen? Auch täglich kritisch beäugt zu werden, weil man in Ungnade gefallenen ist, zerrt häufig wahrscheinlich stärker an den Nerven, als eine Kündigung. Manchmal kommt es auch zu betriebsbedingten Kündigungen. Das kann passieren, wenn in kleineren Unternehmen die Auftragslage schlecht ist und somit keine Gewinne mehr erzielt werden können. Dann muss oft beim Personal gespart werden. In diesem Fall können Sie aber zumindest darauf bestehen, dass Ihr Chef Ihnen ein sehr gutes Arbeitszeugnis ausstellt, damit Sie schnell wieder einen neuen Job finden.
Möglicherweise steht Ihnen eine Abfindung zu
Es hilft Ihnen also nicht, den Kopf in den Sand zu stecken, wenn Sie gekündigt werden. Einer Kündigung gehen oft unschöne Ereignisse voraus, wahrscheinlich sind Sie oft mit Bauchschmerzen zur Arbeit gegangen und haben sich dort schon lange nicht mehr wohl gefühlt. Das bedeutet natürlich nicht, dass Sie sich alles gefallen lassen müssen. Wenn Sie glauben zu Unrecht gekündigt worden zu sein, dann sollten Sie sich rechtlich beraten lassen. Vielleicht können Sie noch erreichen, dass Ihnen eine Abfindung gezahlt wird. Grundsätzlich ist es aber besser, wenn Sie versuchen positiv in die Zukunft zu blicken und eine Kündigung als Chance auf einen Neuanfang begreifen. In der Regel sind Sie von der Arbeit frei gestellten, bis eine Kündigung wirksam wird. Sie haben also Zeit, sich in Ruhe zu überlegen, wie es weiter gehen soll.
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