Kind und Karriere: Frauen wollen heute beruflich genauso etwas erreichen wie Männer auch. Dafür aber auf eine Familie verzichten? Klingt nach einem schlechten Deal. Also erst Karriere machen und dann ein Kind bekommen - in Zeiten, in denen öffentlich über "Social Freezing", also das Einfrieren von Eizellen diskutiert wird ist es schliesslich nicht mehr aussergewöhnlich, wenn Frauen erst mit Ende 30 oder Anfang 40 zum ersten Mal Mutter werden. Aber ist das wirklich gesund und sinnvoll? Fakt ist: Bei älteren Müttern steigt das Risiko, dass sie ein behindertes Kind zur Welt bringen. Von 1000 Schwangeren, die im Alter von 25 ein Kind bekommen, leidet statistisch gesehen ein Baby an Trisomie 21, dem "Down-Syndrom". Bei 40-jährigen Müttern ist es schon ein Baby von 100 und bei 48-jährigen Gebärenden sind es neun Kinder von 100.
Auch die Schwangerschaft selbst ist für ältere Frauen anstrengender und risikoreicher als für jüngere Frauen - auch dann, wenn reifere Frauen körperlich gesund sind, immer viel Sport getrieben haben und Wert auf eine gesunde Ernährung legen. Ist es also doch besser früher ein Kind zu bekommen auch dann, wenn das bedeutet einen Karriereknick zu riskieren?
Aus ärztlicher Sicht ist es besser in jungem Alter Mutter zu werden
Ein Blick auf die Geburtenstatistik zeigt: In allen europäischen Ländern werden wieder mehr Kinder geboren. Gleichzeitig sind die Mütter heute viel älter wenn sie ihr erstes Kind zur Welt bringen als noch vor 10 Jahren. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Frauen werden heute länger und besser ausgebildet. Wenn sie ins Berufsleben starten wollen sie zuerst Karriere machen, bevor sie sich der Familienplanung widmen. Denn eines ist klar: Sobald ein Kind da ist haben es Frauen sehr schwer weiterhin ihre Karriere zu verfolgen. Nach wie vor bieten nur wenige Arbeitgeber Ihren Mitarbeiterinnen Unterstützung in Form von flexiblen Arbeitszeiten oder betrieblichen Kinderbetreuungsangeboten an. In der Regel bleibt Frauen also gar nichts anderes übrig als sich zunächst voll auf die Karriere zu konzentrieren und sich den Kinderwunsch spät oder gar nicht zu erfüllen.
Aus medizinischer Sicht liegt das beste Alter Kinder zu bekommen zwischen 20 und 30 Jahren. Nicht umsonst gelten Frauen ab 35 als "risikoschwanger" - auch wenn das Alter der Mütter allein nicht unbedingt bedeutet, dass es zu Komplikationen kommen wird.
Wer sich Kinder wünscht muss Kompromisse eingehen
Davon abgesehen haben es ältere Frauen schwerer überhaupt schwanger zu werden. Häufig muss künstlich nachgeholfen werden was dazu führt, dass Mehrlingsschwangerschaften viel öfter vorkommen. Und dass Zwillings- oder gar Drillingsgeburten für Mütter und Kinder mit erhöhten Risiken verbunden sind dürfte bekannt sein.
Wenn Sie als Frau Kind und Karriere unter einen Hut bekommen wollen haben Sie es also nicht leicht. Sie müssen folgenreiche Entscheidungen treffen und sind wahrscheinlich gezwungen Kompromisse einzugehen. Wichtig ist, dass Sie von Ihrem Partner unterstützt werden. Möglicherweise kann auch er die Kinderbetreuung übernehmen, wenn Sie zügig nach der Geburt wieder arbeiten wollen. Dann ist es sicherlich sinnvoll die Familiengründung nicht zu lange hinauszuzögern.
Informieren Sie sich zudem rechtzeitig, inwiefern Ihr Arbeitgeber Ihnen entgegenkommen kann, wenn Sie Mütter werden. Sie sind schliesslich eine qualifizierte Fachkraft und Ihrem Chef sollte daran gelegen sein Sie als Mitarbeiterin zu im Unternehmen zu halten.
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