Arbeit und Privates strikt zu trennen ist in jeder Beziehung schwierig. Neue Studien zeigen zudem, dass Arbeitnehmer im Beruf mehr leisten, wenn sie zu ihren Kollegen ein freundschaftliches Verhältnis haben.

Wie aber sieht es aus, wenn die Liebe eine Rolle spielt - kann es Ihrer Karriere schaden, wenn Sie ein Verhältnis mit einem Arbeitskollegen oder sogar mit einem Vorgesetzten beginnen? Fakt ist: Zwischen 20 und 25 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer hatten schon einmal eine Affäre im Job. Auch wenn es in vielen Unternehmen hierzulande weniger formell zugeht als beispielsweise in Deutschland oder Österreich, kann eine Liebesbeziehung unter Kollegen Neid, Missgunst und Ablehnung hervorrufen.

Wer sich am Arbeitsplatz verliebt, sollte Fingerspitzengefühl beweisen

Grundsätzlich können Sie als Frau kaum etwas dagegen unternehmen, wenn Amors Pfeil Sie ausgerechnet am Arbeitsplatz trifft. Gegen romantische Gefühle kann der Verstand schliesslich wenig ausrichten. Ob Sie es darauf anlegen sollten, im Büro aktiv auf Partnersuche zu gehen, ist hingegen fraglich. Wer nur noch Augen für den attraktiven Kollegen hat, dem fällt es wahrscheinlich schwer, sich auf die täglichen Arbeit zu konzentrieren.

Sollten Sie dennoch ernsthafte Gefühle für Ihren Arbeitskollegen entwickeln, so gilt es einen Weg zu finden, bestmöglich mit der ungewohnten Situation umzugehen. Denn wer seine Liebe im Job offen zeigt, macht sich angreifbar. Kollegen, die Ihnen nicht wohl gesonnen sind, könnten Ihnen unterstellen, Ihre Arbeit zu vernachlässigen oder Ihre Aufgaben nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit zu erledigen. Derartigen Vorwürfen nehmen Sie jegliche Grundlage, wenn Sie während der Arbeitszeit auf den Austausch von Zärtlichkeiten verzichten und so gut es geht auf Distanz zu Ihrem Partner zu gehen. Verzichten Sie auch darauf, sich private Nachrichten zu senden und verschieben Sie Unterhaltungen auf die Mittagspause oder besser gleich auf die Zeit nach Dienstschluss. Das gilt besonders für Konfliktgespräche - nichts ist für alle Beteiligten peinlicher, als ein Pärchen, welches seine Beziehungsprobleme in einem Grossraumbüro ausdiskutiert.

Gerade am Anfang einer Beziehung sind solche Massnahmen sinnvoll, bis sich der Klatsch und Tratsch ein wenig gelegt hat. Zeigen Sie daher in dieser Phase besonders viel Engagement und schotten Sie sich nicht von Ihren Kollegen ab: Manchmal hilft es, wenn Sie offen sind und den Gewissenskonflikt, in dem Sie sich vielleicht befinden, direkt anzusprechen.

Beziehungen zum Chef sind für Frauen im Beruf besonders problematisch

Besonders heikel sind Beziehungen zu Vorgesetzten oder zu Kollegen, gegenüber denen Sie weisungsbefugt sind. Im Hinblick auf Ihre Karriere kann Ihnen als Frau eine Liaison mit Ihrem Chef schnell als Berechnung ausgelegt werden, flirten Sie hingegen mit Ihnen unterstellten Mitarbeitern laufen Sie Gefahr, dass man Ihnen vorwirft Ihre Führungsposition bewusst auszunutzen.
Prüfen Sie daher Ihre eigenen Gefühle genau, bevor Sie sich aus einer Laune heraus aus einem Flirt einlassen, der Ihnen im Grunde wenig bedeutet.

Sind Ihre Absichten hingegen ernst, so beweisen Sie Professionalität und Weitsicht, wenn Sie sich beispielsweise in eine andere Abteilung versetzen lassen. So ersticken Sie bösartige Gerüchte im Keim. Manchmal hilft auch die Flucht nach vorne: Bevor die Gerüchteküche beginnt zu brodeln und sie ungewollt zum Gesprächsthema Nummer 1 auf den Bürofluren werden, sollten Sie die Initiative ergreifen und Ihre Beziehung öffentlich machen.

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