Alle freuen sich, wenn das Baby unmittelbar nach der Geburt herzhaft schreit und damit selbständig zu atmen beginnt. Im Laufe des Wachstums kann es aber zu Fehlentwicklungen kommen, die das Atmen beeinträchtigen. Dagegen gibt es probate Mittel.
Autorin: Dayo Oliver
Gleich nach der Geburt beginnt das Baby mit seinem ersten Schrei zu atmen, die Lunge entfaltet sich, und der Kreislauf stellt sich auf das Leben ausserhalb des Mutterleibs ein – das ist ein natürlicher Reflex, der in den meisten Fällen einwandfrei funktioniert. Das Atmen ist eine elementare Funktion unseres Körpers, wodurch Sauerstoff über die Atemwege bis in unsere Lungen und Blutkreislauf gelangt, was uns am Leben hält. Atemzug für Atemzug. Als Hebamme durfte ich dieses Glück und den Moment des ersten Atemzuges schon oft miterleben. Immer wenn es mit dem Atmen des Neugeborenen im Gebärsaal nicht richtig funktioniert, wird einem wieder bewusst, wie wichtig die Atmung für andere Funktionen in unserem Körper ist. Während des Wachstums kann es jedoch zu Fehlentwicklungen im Kiefer, Gaumen und Mundraum kommen, die unsere Atmung massiv beeinträchtigen. Schätzungen gehen davon aus, dass rund 20 % dieser Fehlbildungen angeboren sind. Mehrheitlich sind diese jedoch erworben, meist durch das Nuckeln am Daumen oder Schnuller.
Was ist Atmung
Beim Atmen nimmt der menschliche Körper über die Atemwege Sauerstoff auf. Man unterscheidet dabei zwischen Mundatmung und Nasenatmung. Der Körper nimmt über die Atemwege Sauerstoff auf und gibt Kohlendioxid ab.
Was begünstigt eine normale Atmung
Damit ein Baby oder ein Kind normal atmen kann, braucht es bestimmte Voraussetzungen. Die gesunde Entwicklung des Kiefers, des Gaumens und der Zungenhaltung sind dabei entscheidend. Im Kindesalter ist der Kiefer noch sehr weich und dadurch formbar. Das Stillen ist nach wie vor das beste Mittel, um eine gesunde und physiologisch gerechte Kieferentwicklung zu fördern. Das Saugen an der Brust unterstützt die Entwicklung eines gesunden Gesichts- und Mundtonus auf natürliche Weise, indem die Wangen, die Lippen und die Zungenmuskulatur «trainiert» werden. Es hilft mit, die Schädelplatten nach der Geburt in ihre physiologische Form zu bringen, was sich wiederum günstig auf die Kiefer und den Mund auswirkt. Nur schon aus diesem Grund sollte das Stillen immer die erste Wahl sein.
Aufs richtige Atmen kommt es an
Die Zunge und deren korrekte Haltung am Gaumen drückt den Oberkiefer in die Breite und begünstigt so eine gesunde Entwicklung des Gaumens und der Zahnstellung.
Unser Kiefer entwickelt sich ganz natürlich während des Wachstums und durch die Nahrungsaufnahme als Baby beim Saugen. Viele Kinder brauchen jedoch noch etwas Zusätzliches, um ihr Saugbedürfnis zu befriedigen. In den meisten Fällen ist das ein Schnuller, leider häufig auch der Daumen. Die herkömmlichen Schnuller gehen jedoch nicht auf die Saugbewegung und die Platzverhältnisse des Mundes ein. Durch die falsche Form der Schnuller oder das Nuckeln am Daumen entwickeln rund 70 % dieser Kinder eine Kieferverformung sowie Zahnfehlstellungen. Dies bewirkt bei vielen Kindern eine Mundatmung, was massive gesundheitliche Folgen mit sich bringen kann.
Was ist Mundatmung und wie kommt es dazu
Von Mundatmung spricht man, wenn die Luft über den Mund oder die Mundhöhle in unsere Lungen gelangt. In der Regel atmet man durch den Mund, wenn durch die Nase nicht genügend Sauerstoff aufgenommen werden kann. Dies ist beispielsweise bei körperlichen Belastungen oder in stressigen Situationen der Fall; oftmals geschieht dies auch während des Schlafens.
Es gibt mehrere mögliche Gründe für eine Mundatmung. Kieferfehlbildungen, wie zum Beispiel ein gotischer Gaumen und die daraus entstehende Zungenfehlhaltung, führen zu einer Mundatmung.
Schnuller, die nicht mund- und kiefergerecht konzipiert sind, sowie das Nuckeln am Daumen verursachen bei Kindern unnatürliche Druckverhältnisse im Mund. Das kann zu mehreren Pathologien führen. Zum einen verführt die Form von herkömmlichen Schnullern und des Daumens dazu, einen falschen Druck auszuüben, wodurch es zu unerwünschten Verformungen kommen kann. Solche Kinder haben die Zunge durch die Form des Schnullers unnatürlich nach unten gelegt. Das Kind gewöhnt sich an die Fehlhaltung der Zunge und hält sie auch ohne Schnuller/Daumen nach unten. Das bewirkt wiederum, dass sich der Zahnbogen durch den fehlenden Druck der Zunge nicht nach aussen dehnt – Zähne und Zunge finden am Gaumen keinen Platz. Durch die zu engen Platzverhältnisse im Gaumen und damit den Nasennebenhöhlen beginnt das Kind durch den Mund zu atmen. Bei einigen Kindern sind die Grösse der Rachen- und Gaumenmandeln daran schuld. Sie sind so geschwollen, dass sie eine Obstruktion darstellen und das Kind via Nasenatmung zu wenig Luft einatmen kann. Der Körper wechselt dann automatisch auf Mundatmung, um die wichtige Sauerstoffsättigung aufrecht zu erhalten.
Probleme der Mundatmung
Im Normalfall atmet ein Baby bzw. ein Kleinkind durch die Nase. Dies ist enorm wichtig in Bezug auf viele Funktionen in unserem Körper und vor allem hinsichtlich eines ungestörten Wachstums des Mundraumes. Im Inneren der Nase befindet sich eine Schleimhaut, die mit kleinen Härchen bedeckt ist. Das Einatmen durch die Nase reinigt und befeuchtet, wärmt oder kühlt die Luft. Dieser natürliche Effekt verhindert unter anderem, dass Schmutzpartikel aus der Luft, Keime und weitere Krankheitserreger in unseren Körper gelangen. Es funktioniert wie ein Filter. Wenn wir durch den Mund atmen, fällt dieser Filter weg. Die Mundatmung trocknet die Schleimhäute vor allem nachts im Mund aus. Somit wird das Kind anfälliger für Infekte. Aufgrund der entstandenen Mundtrockenheit entwickeln sich oft Schluckbeschwerden, Infekte der Atemwege, Mandelentzündungen und Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhäute.
Eines der grössten Probleme der Mundatmung ist die verringerte Aufnahme von Sauerstoff. Nasenatmung führt im Vergleich zur Mundatmung zu einer ca. 10 bis 15 % höheren Sauerstoffsättigung des Blutes – das ist entscheidend für das Wohlbefinden und die Gesundheit des heranwachsenden Kindes.
Stickstoffmonoxid ist ein farbloses Gas, das sich in unseren Nebenhöhlen bildet. Wenn wir durch die Nase atmen, wird das Stickstoffmonoxid in unsere Lungen transportiert. Dort bewirkt es eine Vasodilatation – eine Erweiterung der Blutgefässe – und begünstigt eine bessere Perfusion (Durchblutung) der Lungenbläschen. Der Körper kann somit mehr Sauerstoff aufnehmen und die Zellen besser versorgen. Bei der Mundatmung fällt dieser Effekt weg, was die tiefere Sauerstoffsättigung erklärt.
Babys und Kinder, die nachts durch den Mund atmen, schnarchen oft sehr stark und leiden zum Teil auch unter Schlafapnoen. Das heisst konkret: Sie haben immer wieder Atempausen, was sich negativ auf die Aufnahme von Sauerstoff auswirkt. Diese abnormen Atemmuster haben mehrere negative Auswirkungen. Die Kinder fallen nicht mehr in den Tiefschlaf, weil sie sich selber beim Ringen nach Luft aufwecken. Dies erhöht den normalen Schlafbedarf zum Teil um mehrere Stunden. Das Fehlen eines Tiefschlafs wirkt sich auch negativ auf das normale Gedeihen des Kindes aus. Wachstumshormone werden hauptsächlich im Tiefschlaf ausgeschüttet. Wenn ein Kind aufgrund von starkem Schnarchen und häufigen Schlafapnoen den Tiefschlaf nicht mehr erreicht, schüttet es zu wenig Hormone aus – dies beeinflusst das normale Wachstum negativ. Die verminderte Sauerstoffaufnahme erschöpft das Kind zusätzlich. Das kann zu Konzentrationsstörungen, Leistungsverminderung, Wachstums- und Gedeihstörungen sowie zu sozialem Fehlverhalten führen.
Ein weiteres Problem der Mundatmung ist das Austrocknen der Mundhöhle und dessen Effekt auf unseren Speichel. Die Trockenheit reduziert die Schutzfunktion des Speichels in Bezug auf Karies. Dies wiederum begünstigt Entzündungen der Schleimhäute und des Zahnfleisches. Das kann äusserst schmerzhaft sein. Die Mundatmung beeinträchtigt ausserdem das ideale Klima zur Bildung von wichtigen Bakterien und Verdauungsenzymen im unserem Speichel. Das wirkt sich negativ auf die Verdauungs- und Mundgesundheit aus.
Mundatmung – mein persönlicher Erfahrungsbericht
Mein knapp dreijähriger Sohn atmet seit ca. einem Jahr durch den Mund, weil er sehr grosse Mandeln und enge Nasengänge hat. Dies hat sich bei ihm in mehrfacher Hinsicht negativ ausgewirkt. Zu Beginn ist mir aufgefallen, dass er immer stärker schnarchte und auch tagsüber oft durch den Mund atmete. Wenn er den Mund weit aufmachte, waren die grossen Mandeln deutlich zu sehen. Das Atmen fiel meinem Sohn in immer mehr Situationen des Alltags zunehmend schwerer. Ich habe gemerkt, dass er sogar beim Essen mit dem Atmen eine Pause machte und erst weiter atmete, wenn er geschluckt hatte. Dadurch hat sich sie Menge seiner Nahrungsaufnahme mit der Zeit immer mehr reduziert und er hat stark an Gewicht verloren. Würde er durch die Nase atmen, könnte er ohne Probleme gleichzeitig atmen und kauen. Aus einer Flasche zu trinken, ist für ihn fast unmöglich. Die überdimensionierte Grösse seiner Mandeln bewirkt auch, dass er in der Nacht stark schnarcht und regelmässig Atempausen einschaltet. Er leidet unter dem sogenannten Schlafapnoe-Syndrom. Konkret bedeutet das: Er macht beim Schlafen immer wieder Atempausen zwischen 10 und 20 Sekunden, bis er wieder einen tiefen Atemzug holt. In den schlimmsten Phasen atmet er ca. vier normale Atemzüge pro Minute. Dies stört seinen Schlaf massiv. Er weckt sich so immer wieder selber auf und fällt dadurch nicht mehr in den Tiefschlaf. Das führt zu einem grösseren Schlafbedürfnis: bisweilen schläft er bis zu 16 Stunden am Stück, aber leider meist nur oberflächlich. Die Art wie er atmet, braucht so viel Energie, dass er immer mehr abnimmt. Auf der Gewichts-Perzentilenkurve ist er mittlerweile unter die 3. Perzentile gefallen. Das bedeutet: Er ist faktisch untergewichtig.
Mein Sohn wurde mehrmals über jeweils mehr als sechs Wochen mit Cortison Nasenspray behandelt. Dies hat allerdings nur zu einer kurzen Besserung seiner Atmung geführt. Da die konservative Therapie leider nicht angeschlagen hat, muss er nun seinen Rachen und seine Gaumenmandeln operativ entfernen lassen. Die Mundatmung hat sich massiv negativ auf seinen allgemeinen Gesundheitszustand ausgewirkt. Bei anderen Kindern genügt die Fehlentwicklung des Kiefers durch das Einsetzen von nicht geeigneten Schnullern, um eine Mundatmung zu provozieren. Da ich weiss, was die Folgen einer Mundatmung mit sich bringen können und wie viele Kinder von dieser Fehlentwicklung betroffen sind, sollte diese Thematik meiner Meinung nach viel breiter angesprochen werden.
Babys haben ein natürliches Saugbedürfnis – sie werden aus gutem Grund Säuglinge genannt. Stillen deckt den grossen Teil dieses Bedürfnisses ab. Manchmal ist das Stillen jedoch nicht möglich oder es befriedigt das Saugbedürfnis des Kindes nicht ausreichend. Um das natürliche Kieferwachstum des Kindes so wenig wie möglich negativ zu beeinflussen, ist die richtige Wahl der Hilfsmittel bzw. ein Nuckelersatz extrem wichtig. Herkömmliche Schnuller sind den physiologischen Verhältnissen des Babymundes leider sehr schlecht angepasst. Das kann – wie ich eingangs bereits erwähnt habe – gravierende Folgen haben.
Auf Anatomie des Mundes angepasst
Schnuller, die der Anatomie des Babymundes angepasst sind, können vorbeugend viel Gutes bewirken. Eine gesunde Atmung ist für Babys und Kleinkinder besonders wichtig. Es ist erschreckend, wie viele negative Effekte eine pathologische Atmung, insbesondere die Mundatmung, haben kann. Was wir im Kindesalter verpassen, kann möglicherweise ein Leben lang einen negativen Einfluss auf uns haben. Wenn wir allein schon mit dem Einsatz des richtigen Schnullers so viel Positives für die Gesundheit unserer Babys bewirken können, sollten wir so schnell wie möglich damit beginnen.

Curaprox Schnuller: Funktion und Einfluss auf die Atmung
Curaprox Baby hat einen Schnuller entwickelt, der orale Fehlfunktionen vermeidet, indem er den anatomischen Gegebenheiten des Babymundes angepasst ist. Der Schnuller verfügt über einen flachen Saugteil, seitliche Flügel, eine leicht asymmetrische Spitze und ein speziell geformtes Schnuller-Schild.
Durch den flachen Saugteil wird kein Druck auf das Gaumendach ausgeübt. So verhindert der Schnuller die Bildung eines schmalen Gaumens, was die Ursache für einen Kreuzbiss, für eine Mundatmung sowie andere Kieferanomalien sein kann. Die seitlichen Flügel üben einen leichten Druck auf den Oberkiefer aus. Die Unterstützung dieser natürlichen Funktion bewirkt so, dass der Oberkiefer in die Breite wächst.
Das flache Saugteil und die seitlichen Flügel bieten genügend Platz am Gaumendach, um den Oberkiefer zusätzlich in die Breite zu drücken. Das räumt der Zunge genügend Platz ein, wodurch sie korrekt im Mund liegt und so eine gesunde Nasenatmung begünstigt.
Das flache Schnuller-Schild verhindert einen offenen Biss, weil die Verbindung zwischen Mund und Schild so flach wie möglich konzipiert wurde und auf diese Weisse die normale Entwicklung des Unterkiefers unterstützt. Spätestens dann, wenn die Babys ihre ersten Milchzähne bekommen, ist dies sehr relevant.
Da die meisten Kleinkinder einen Schnuller haben, macht es auch aus wirtschaftlichen Gründen Sinn, das bestmögliche Produkt zu verwenden. Die Schäden die durch anatomisch unangepasste Schnuller entstehen, verursachen jedes Jahr Kosten in Millionenhöhe.
Curaprox Schnuller begünstigen die natürliche Entwicklung von Mund und Kiefer optimal. Die Fehlbildungen der Kiefer, die zu einer gestörten Atmung führen, können durch den Einsatz des Curaprox Schnullers verhindert werden. Als Hebamme und Mutter, die stets in Kontakt mit Eltern ist, bedeutet es mir viel, die bestmögliche Lösung zu präsentieren. Ich erachte dies auch als meine Pflicht. Für mich erfüllt der Curaprox Schnuller ausnahmslos alle Erwartungen, die ich an ein solches Produkt stelle.
Zusammenfassend stellt sich für mich ganz klar heraus, wie wichtig eine gute, gesunde Atmung für uns Menschen ist. Es ist erschreckend wie viele negative Effekte eine pathologische Atmung, insbesondere die Mundatmung, haben kann. Als Hebamme kann ich im Spital oder auf meinen Hausbesuchen nach einer Geburt sehr viel dazu beitragen, dass diesem Thema die notwendige Beachtung geschenkt wird. Wir schulden dies unseren Kindern.

Dayo Oliver – Hebamme aus Leidenschaft
Dayo Oliver kam 1981 in Zug als Tochter einer Schweizerin und eines US Amerikaners auf die Welt. Nach der Matura auf einer Internationalen Schule besuchte sie die Hebammenschule St. Gallen. Seit 2006 arbeitet sie als Dipl. Hebamme im Seespital Horgen. Während zwei Jahren wirkte Dayo Oliver nebenberuflich in einer Arztpraxis mit Spezialgebiet Fertilitätsprobleme und künstliche Befruchtung. Am Seespital arbeitet sie im Gebärsaal, auf dem Wochenbett, im Kurswesen, in der Akupunktur-Sprechstunde sowie in der Praxis der Frauenklinik. Seit Beginn ihrer Ausbildung hat sie rund 300 Kinder zur Welt gebracht. Der Beruf als Hebamme ist für Dayo Oliver mit viel Leidenschaft verbunden. Sie lebt seit 19 Jahren mit ihrem Partner in einer festen Beziehung und ist Mutter von zwei Söhnen und einer Tochter.