"Haben Sie nicht Lust mit mir nach der Arbeit noch etwas trinken zu gehen?"
Eine harmlose Frage, die jedoch Konsequenzen haben kann - es kommt darauf an, wer diese Frage stellt und wie Sie darauf reagieren. Natürlich ist es schön, wenn Sie sich mit Ihrem Kollegen gut verstehen. Ein harmonisches Betriebsklima und ein freundschaftlicher Umgangston sorgen dafür, dass Sie im Job wohlfühlen und gute Arbeit leisten können. Aber: Wann ist es besser Berufliches und Privates zu trennen? Allzu schnell kann es nämlich passieren, dass genau diese Trennung schwierig wird, wenn Sie mit den Kollegen oder gar mit dem Chef auch ausserhalb der Arbeitszeit einen engen Kontakt pflegen. Das gilt natürlich auch dann, wenn Sie selbst eine Führungsposition bekleiden. Wer garantiert Ihnen, dass sich Ihre Mitarbeiter nicht nur deshalb privat mit Ihnen treffen wollen, weil Sie sich dadurch einen Vorteil erhoffen?
Es ist also alles andere als leicht Berufliches und Privates zu trennen, ohne dass Sie distanziert wirken und im Büro zur Aussenseiterin werden. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt.
Halten Sie sich mit Kritik an Ihrem Arbeitgeber zurück
Sie sind in einem Unternehmen angestellt und bekleiden keine leitende Position? Dann ist Ihre Lage vergleichsweise unproblematisch. Wenn Sie sich mit Ihren Kolleginnen und Kollegen gut verstehen ist es in der Regel nicht problematisch, wenn Sie auch private Kontakte zulassen. Es kann für das Betriebsklima sogar förderlich sein, wenn Sie hin und wieder auch ausserhalb der Bürozeiten Zeit miteinander verbringen und sich besser kennenlernen. Überlegen Sie sich trotzdem genau, mit wem Sie sich treffen und vor allem was Sie von sich und Ihren Gedanken Preis geben wollen. Es gibt immer Kollegen, die sich nicht scheuen den Chef zu informieren wenn sie erfahren haben, dass einige Mitarbeiter sich negativ über diesen geäussert haben. Und dann spielt es keine Rolle, ob diese Informationen in privatem Rahmen gesammelt wurden und eigentlich vertraulich behandelt werden sollten. Halten Sie sich daher mit kritischen Äusserungen gegenüber Ihrem Arbeitgeber zurück, wenn Sie sich mit Kollegen treffen und sich nicht sicher sind, ob Sie auf die Diskretion der Anwesenden setzen können.
Führungskräfte sollten Berufliches und Privates besonders strikt trennen
Grundsätzlich vorsichtig sollten Sie sein, wenn Ihr Vorgesetzter sich nach der Arbeit noch mit Ihnen treffen möchte und keine anderen Kollegen dabei sein. Nicht immer müssen bestimmte Absichten hinter dieser Einladung stecken, vielleicht möchte Ihr Chef wirklich nur über das gerade abgeschlossene Projekt mit Ihnen sprechen. Das könnte er allerdings auch während der Arbeitszeit in seinem Büro tun. Bedenken Sie, dass Sie mit negativen Reaktionen anderer Mitarbeiter rechnen müssen, wenn diese herausfinden, dass Sie sich privat mit dem Chef treffen. Gleiches gilt, wenn Sie eine Führungsposition bekleiden und mit bestimmten Mitarbeitern auch privat verkehren, mit anderen aber nicht. Eine solche Situation sorgt immer für Neid und Unruhe in einem Team und Ihnen könnte vorgeworfen werden, dass Sie bestimmte Kollegen bevorzugen, wenn es um Gehaltserhöhungen oder andere Privilegien geht.
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