Die folgende Situation kommt Ihnen vielleicht bekannt vor:
Seit einiger Zeit denken Sie darüber nach sich selbstständig zu machen. Sie haben viele gute Ideen, vielleicht sogar ein wenig Eigenkapital. Natürlich sind Sie überzeugt von Ihrer Geschäftsidee, aber Sie wissen auch, dass der Weg in die Selbstständigkeit steinig und gerade in der ersten Zeit mit finanziellen Verlusten einher gehen kann. Eine Garantie, dass Ihr Business so läuft, wie Sie sich das vorstellen, gibt es schliesslich nicht. Als Angestellte hingegen haben Sie ein gesichertes Einkommen, haben ein Recht auf Urlaub und auch die Überstunden halten sich in Grenzen. Wer selbstständig ist hat hingegen keine festen Arbeitszeiten. Ist die Auftragslage schlecht, verringern sich auch Umsatz und Gewinn. Und wenn Sie Mitarbeiter beschäftigen, müssen Sie diese vielleicht entlassen, wenn die Firma nicht genug zum Leben abwirft
Alles in allem scheint es also ein grosses Risiko zu sein sich selbstständig zu machen. Aber: Es gibt noch eine weitere Möglichkeit, wie Sie Ihre Ideen verwirklichen können ohne gleich Ihren sicheren Job aufgeben zu müssen.
Eine Gründung als Nebenerwerb hat viele Vorteile
Die Lösung für alle Gründerinnen, die zunächst nicht ihre gesamte Existenz aufs Spiel setzen möchten ist die nebenberufliche Selbstständigkeit. Sie bleiben weiterhin in Teil- oder Vollzeit angestellt, können nebenbei aber Ihr eigener Chef sein. In der Schweiz gibt es allerdings für die Gründung im Nebenerwerb klare gesetzliche Vorgaben. So dürfen Sie mit Ihrer Geschäftsidee Ihrem Chef keine direkte Konkurrenz machen. Tun Sie es doch, müssen Sie mit einer Kündigung rechnen. Zudem müssen Sie natürlich weiterhin Ihren Job den Erwartungen entsprechend gewissenhaft erledigen, dürfen also nicht ständig übermüdet zur Arbeit erscheinen oder während Ihrer Arbeitszeit Kunden für Ihr eigenes Business akquirieren. Zudem sind Sie verpflichtet auf Ihr gesamtes Einkommen Steuern zu zahlen, also sowohl auf Ihren Lohn aus selbstständiger Arbeit als auch auf alle anderen Einkünfte, die Sie als Angestellte erhalten. Zudem schreibt das Gesetz auch nebenberuflich Selbstständigen vor Sozialabgaben zu zahlen. Aber: Wenn Sie weniger als CHF 2'300 jährlich zusätzlich verdienen, brauchen Sie keine AHV-Beiträge zu entrichten.
Schreiben Sie einen Businessplan
Wenn Sie keinen Kredit für Ihre Gründung im Nebenerwerb aufnehmen wollen, so müssen Sie nicht unbedingt einen professionellen Businessplan erstellen. Experten empfehlen aber, dies dennoch zu tun. So setzen Sie sich intensiv mit Ihrem Vorhaben auseinander und stellen sicher, dass Sie wirklich alle Aspekte einer Unternehmensgründung beachten. Vor allem sollten Sie sich fragen, was Ihre Idee so besonders macht und welches Alleinstellungsmerkmal Sie gegenüber der Konkurrenz aufzuweisen haben. Auch ist es wichtig sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie Sie Ihr Unternehmen oder Ihre Produkte bekannt machen wollen. Welche Art von Werbung kommt für Sie infrage? Wie hoch ist das dafür vorgesehen Budget? Haben Sie bereits Kontakte genügt, die sich nun nutzen lassen?
Wichtig: Unterschätzen Sie nicht die Zeit, die Sie in eine Unternehmensgründung investieren müssen - auch oder gerade dann, wenn Sie gleichzeitig angestellt sind!
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