Das Gesicht kommt Ihnen bekannt vor - aber wie hiess die freundliche Dame nochmal, die Ihnen zuwinkt und einen schönen Tag wünscht?

Leider lässt uns unser Gedächtnis im Alltag häufig dann im Stich, wenn wir es dringend brauchen. Dann entfallen uns Namen und wir können uns plötzlich nicht mehr daran erinnern, was wir eigentlich gerade erledigen wollten. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern kostet auch Zeit. Natürlich könnten Sie, wenn Sie unter chronischer Vergesslichkeit leiden, alles aufschreiben, was Ihnen auf keinen Fall entfallen sollte. Das ist aber ebenfalls recht lästig - egal ob im Job oder in der Freizeit. Besser ist es, die grauen Zellen ein wenig zu trainieren. Keine Panik, es geht nicht darum Gedächtnisrekorde aufzustellen. Sie sollten lediglich versuchen Ihre grauen Zellen häufiger zu fordern und ein wenig auf Touren zu bringen. Das funktioniert auch problemlos ganz nebenbei - mithilfe einfacher Tricks oder durch Spiele, die sogar Spass machen.

Kinder trainieren ihr Gedächtnis noch häufiger als Erwachsene

Sie kennen doch sicher das Spiel "Memory". Kinder lieben es sich zu merken, wo welche Karte liegt und damit mehr "Pärchen" zu finden als ihre Spielpartner. Auffällig ist, dass gerade Kinder zwischen vier und zehn Jahren dieses Spiel sehr gut beherrschen und meistens als Sieger hervorgehen, wenn sie gegen Erwachsene antreten. Das liegt daran, dass in Kindergärten solche Gesellschaftsspiele gezielt dafür eingesetzt werden, die Wahrnehmung und Konzentration zu fördern. Erwachsene hingegen werden zunehmend zu bequem um sich Dinge zu merken. Sie schreiben auf, was nicht vergessen werden soll. Und Gedichte auswendig lernen wie Schulkinder müssen sie in ihrem Alltag auch nicht mehr. Wozu gibt es Notizbücher und Apps, die als virtuelles Gedächtnis dienen? Das führt so weit, dass heute kaum noch jemand seine eigene Telefonnummer auswendig kennt. Man ruft sich schliesslich nicht selbst an.

Wenn sie also Ihr Gedächtnis mehr fordern wollen, sollten Sie aufhören sich ständig kleine Klebezettel zu schreiben oder zum Smartphone zu greifen und eine Notiz anzulegen, wenn Sie sich etwas merken wollen. Versuchen Sie lieber, sich Telefonnummern zu merken, indem sie sich die Zahlen einzeln vorsprechen und so besser einprägen. Ober spielen Sie häufiger mal wieder eine Runde "Memory" mit Ihren Kindern.

Lernen Sie von Gedächtnis-Profis

Auch wenn Sie nicht vor haben, für den neuen Gedächtnisweltrekord zu trainieren: Gedächtniskünstler nutzen eine Technik, die sich auch im Alltag bewährt. Sie merken sich Zahlen und andere zusammenhängende Informationen, in dem sie ihnen eine neue Bedeutung zuordnen und eine Geschichte dazu erfinden. Das können Sie auch. Angenommen Ihr neuer Kollege heisst "Baumgarten". Stellen Sie sich den Namen als Bild vor, also denken Sie beispielsweise an einen Garten, in dem nur ein einziger Baum wächst. So vergessen Sie ihn sicher nicht mehr so schnell wieder. Und wenn Sie diese Methode häufiger nutzen werden Sie feststellen, dass Ihr Gedächtnis immer schneller und besser funktioniert und dass Sie bald auch in der Lage sein werden, sich komplexere oder abstraktere Informationen zu merken.

Tipp: Fordern Sie sich immer wieder selbst heraus

Stellen Sie sich als Aufgabe, sich beispielsweise morgens eine sechsstellige Zahlenfolge zu merken. Wenn Sie sich diese abends noch richtig nennen können, ist das schon eine gute Übung für Ihr Gedächtnis gewesen.

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