"Wenn ich etwas mehrmals höre, kann ich mir den Inhalt schnell merken und das Gehörte auch nach einigen Tagen noch richtig wiedergeben."
Diese Aussage trifft auch auf Dich zu? Dann bist Du vermutlich der "auditive Lerntyp". Bei Dir ist das Hören diejenige Sinneswahrnehmung, die Dir das Lernen erleichtert. Insgesamt gibt es vier verschiedene Lerntypen. Wer weiss, zu welchem Lerntyp er gehört, lernt schneller, leichter und effektiver - das gilt für Kinder wie für Erwachsene. Der auditive Lerntyp beispielsweise tut gut daran, sich den Lernstoff immer wieder anzuhören. Das ist besonders beim Erlernen von Fremdsprachen sinnvoll, kann aber auch für andere Lerninhalte genutzt werden.
Welche Lerntypen gibt es?
Neben dem auditiven Lerntyp, der am besten überlas Hören lernt, gibt es auch Menschen, die sich Dinge am besten einprägen können, wenn sie sie sehen. Der "visuelle Lerntyp" lernt am besten mithilfe von Bildern, Mind-Maps, Piktogrammen, Grafiken und Tabellen. Dem "kommunikativen Lerntypen" hilft es, wenn er sich mit anderen über den Lernstoff austauschen kann und Lerngruppen bildet. In dieser können sich die Teilnehmer gegenseitig Fragen stellen und beantworten oder Inhalte in eigenen Worten wiedergeben, so dass vor allem Fremd- und Fachwörter leichter zu verstehen sind. Die Diskussion innerhalb einer Gruppe hilft vor allem dabei, ein komplexes Phänomen von unterschiedlichen Perspektiven aus zu beleuchten und zu verstehen. Die wenigsten Probleme sind monokausal zu erklären, sie haben immer verschiedene Ursachen.
Der "motorische Lerntyp" lernt am besten durch Bewegung und selbstständiges Tun. Theoretische Inhalte muss er im wahrsten Sinne des Wortes "begreifen", damit er sie verstehen und verinnerlichen kann. Der motorische Lerntyp lernt daher am besten, indem er beispielsweise Experimente durchführt, Modelle baut oder Lerninhalte in Bewegungsabläufe umsetzt.
Die meisten Menschen sind Mischtypen
Grundsätzlich gilt: Je mehr Kanäle genutzt werden, um Inhalte zu veranschaulichen und dann zu verinnerlichen, desto grösser ist der Lernerfolg. 90 Prozent der Lernenden lernen am besten, wenn sie den Lernstoff sowohl auditiv als auch visuell aufbereitet bekommen, das Gelernte mit anderen diskutieren und die Inhalte in Bewegung umsetzen, das Gelernte also selber anwenden. Wenn Du effektiv lernen möchtest, solltest Du daher zunächst herausfinden ob es einen Lernkanal gibt, der bei Dir besonders stark ausgeprägt ist. Das können auch Eltern bei ihren Kindern schnell feststellen, indem sie ihnen vorlesen, Bilder zeigen, mit ihnen diskutieren und ihnen handwerklich-feinmotorische Aufgaben stellen. Darüber hinaus ist es aber so, dass das Lernen über viele Kanäle den Lernerfolg deutlich erhöht.
Tipp: Theorie und Praxis verbinden
Du tust Dich schwer damit komplexe theoretische Inhalte zu verstehen? Dann bist Du nicht alleine: Vielen Menschen geht es ähnlich wie dir. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Lernstoff gerade bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen nur dann wirklich verinnerlicht wird, wenn innerhalb der Lernphase auch praktische Anwendungsmöglichkeiten vorgesehen sind. Nicht umsonst heisst es "Grau ist alle Theorie."
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