• Wenn es ums Geld geht wird die Sache heikel: An dieser Aussage ist etwas dran. Gerade das Leiten von Gehaltsverhandlungen kann für noch unerfahrene Führungskräfte eine grosse Herausforderung sein. Wenn Sie mitentscheiden müssen, ob ein Mitarbeiter künftig mehr verdienen soll oder eben nicht, so tragen Sie viel Verantwortung. Sie müssen abwägen, ob sich eine Lohnerhöhung rechtfertigen lässt - oder eben nicht. Und manchmal können Sie diese möglicherweise aus wirtschaftlichen Gründen nicht gewähren, obwohl der jeweilige Mitarbeiter bereits jahrzehntelang jeden Tag im Job sein Bestes gibt, immer pünktlich kommt, freiwillig Überstunden macht und eine fünfköpfige Familie zu ernähren hat. Damit solche Entscheidungen nicht den Eindruck erwecken völlig willkürlich getroffen zu werden ist es wichtig, dass Sie sich auf Gehaltsverhandlungen, die oft Teil des jährlichen Mitarbeitergespräches sind, gut vorbereiten. Ausserdem ist Transparenz in diesem Zusammenhang ein wichtiges Thema.

    Bereiten Sie sich auf Gehaltsgespräche immer gründlich vor

    Bevor Sie Gehaltsgespräche erfolgreich leiten können, sollte Sie sich überlegen wie Sie vorgehen wollen. Grundsätzlich macht es Sinn, wenn Sie derartige Gespräche nicht alleine führen. Sie können beispielsweise Ihre Assistentin bitten, ebenfalls Teil zu nehmen und zum Beispiel die Rolle der Protokollantin zu übernehmen. Vereinbarungen, zum Beispiel über Vertragsänderungen, über die Zahlung von Prämien oder auch die Entscheidung, dass eine Gehaltserhöhung abgelehnt wird, sollte unbedingt schriftlich festgehalten werden. Unterschreiben Sie die angefertigten Protokolle persönlich und bitten Sie sich den jeweiligen Mitarbeiter das Dokument nach kurzer Prüfung mit seiner Unterschrift zu versehen. So sind Sie auf der sicheren Seite, wenn im Nachhinein Fragen auftreten oder es heisst: "Aber Sie haben mir doch einen 13. Monatsgehalt versprochen.“

    Grundsätzlich sollten Sie für die Gespräche genügend Zeit einplanen und unbedingt jeden Gehaltswunsch einzeln und gewissenhaft prüfen. Möglicherweise gibt es eine Möglichkeit, dass Ihre Mitarbeiter bereits vorher schriftlich ihre Wünsche einreichen und begründen.

    Setzen Sie nachvollziehbare Bewertungsmaßstäbe an

    Im besten Fall sollten Sie gut begründen können, warum sie eine Gehaltserhöhung gewähren oder ablehnen. Es hat sich bewährt, einen Fragebogen zu entwickeln, welcher der Einschätzung der Arbeitsleistung eines Mitarbeiters dient. Dieser Fragebogen wird dann sowohl von Ihnen als auch vom jeweiligen Mitarbeiter selbst ausgefüllt und dient als Argumentationsgrundlage innerhalb des Gehaltsgespräches. Wichtig ist aber, dass Sie mit offenen Karten spielen: Wenn eine Gehaltserhöhung nicht möglich ist, weil das Unternehmen rote Zahlen schreibt, dann sollten Sie das auch so kommunizieren. Legen Sie dann einen Termin fest, an dem die Gehaltsfrage erneut zur Sprache kommen kann. Ausserdem: Versuchen Sie ein höheres Gehalt an konkreten Leistungen festzumachen, die ein Mitarbeiter erbracht hat. Das ist anderen Angestellten gegenüber, deren Gehaltswunsch vielleicht nicht entsprochen werden kann, nur fair. Und: Seien Sie ehrlich, aber bleiben Sie immer sachlich. Denken Sie daran, dass für Ihre Mitarbeiter viel auf dem Spiel steht - da können auch mal unbedachte Worte fallen, die Sie nicht persönlich nehmen sollten.

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