Es herrscht die landläufige Meinung, dass eine Frau im Gegensatz zu einem Mann generell weniger verdient. Allerdings hat man es an dieser Stelle bereits mit einem unsachgemässen Sachverhalt zu tun. So verdient eine Frau keineswegs weniger als ein Mann, sondern sie erhält schlicht und einfach zu wenig Gehalt bzw. einen zu geringen Lohn für ihre Arbeit. Fakt also ist: Es kommt zunächst einmal auf die richtige Ausdrucksweise an. Aber auch sonst besteht in diesem Zusammenhang dringender Handlungsbedarf.

In der Tat erhält eine weibliche Arbeitnehmerin - ganz gleich, in welcher Branche sie tätig ist - im Durchschnitt weniger Gehalt als ihre männlichen Kollegen. So heisst es in aktuellen Statistiken beispielsweise, dass der Lohn bzw. das Gehalt einer Frau um bis zu 20 Prozent (!) niedriger sei, als in der männlichen Arbeitnehmerschaft. Ein Aspekt, der so auf die Dauer nicht haltbar ist, denn Fakt ist doch, dass das weibliche Geschlecht in der Regel dieselbe gute Arbeit leistet, wie die Herren der Schöpfung.

Natürlich können Frauen schon bei der Jobsuche Augen und Ohren offen halten, wenn es um die gehaltsspezifischen Angelegenheiten geht. Stellt sich allerdings heraus, dass "frau" einer beruflichen Tätigkeit nachgeht, die ein Mann im selben Unternehmen ausübt, dieser aber mehr Geld für seine Arbeit bekommt, so sind der weiblichen Arbeitnehmerin dennoch zunächst einmal die Hände gebunden. Geht es nämlich darum, nachzuweisen, dass ihr ein ebenso hohes Gehalt zusteht, wie dem männlichen Kollegen, dann gehen erfolgsorientierte Unternehmer oder Personaler meist wie folgt vor:

Es gilt, Nachweise oder stichhaltige Dokumente vorzulegen, die klar zum Ausdruck bringen, dass die Arbeit in der Tat gleichwertig sind. Ist aber der männliche Kollege älter oder bereits länger im Unternehmen beschäftigt, ist die Sachlage mitunter verzwickt. Denn dass ihm unter diesen Voraussetzungen mehr Geld zusteht, ist nachvollziehbar. Mit Blick auf sein Qualifikationsportfolio ist ebenfalls jede Menge Spielraum. Wie die Erfahrung diesbezüglich immer wieder zeigt, ist alles eine Sache der Interpretation. Grundsätzlich ist also der Einsatz der Frau an sich gefragt.

Zeigen, was man bzw. frau kann

Selbstverständlich hat sie die Möglichkeit, den Vorgesetzten direkt zu kontaktieren und ihn auf die offensichtlichen Missstände hinzuweisen, keine Frage. Allerdings erweist es sich erfahrungsgemäss als recht schwierig, nachzuweisen, dass ihr Gehalt bzw. der Lohn tatsächlich zu niedrig sind. Demgemäss kommt es auf das Verhandlungsgeschick an sowie darauf, die eigenen Vorzüge gekonnt in Szene zu setzen. So ist es zwar wichtig, sich auf bestimmte Art hervorzuheben und de positiven Aspekte adäquat darzulegen. Allerdings sollte eine Frau tunlichst vermeiden, die geleistete Arbeit ihrer männlichen Kollegen in Abrede zu stellen. Hier bietet es sich an, von Arbeitserfolgen zu berichten oder von besonderen Leistungen, die erbracht worden sind. In welcher Form hat das Unternehmen hiervon profitiert? Konnten eventuell gar Einsparungen erzielt werden, die ein höheres Gehalt für die Arbeitnehmerin rechtfertigen würden?

In jedem Fall ist ein derartiges Gespräch stets auch eine Gratwanderung. Wer diese allerdings gekonnt meistert, der zeigt, dass er in der Tat sein Geld wert ist. Wenn jedoch alle Stricke reissen und der Chef dem Wunsch nach einem angepassten Lohn oder Gehalt nicht nachkommt, muss die Mitarbeiterin keineswegs gleich die Flinte ins Korn werfen. So kann es hilfreich sein, einen neuen Verhandlungstermin vorzuschlagen, sodass der zusätzliche Zeitraum effektiv genutzt werden kann, um sich durch besondere Arbeitsleistungen zusätzlich hervorzutun.

Bildquelle: ESchaf / pixabay.com