Das Lieblingshobby zum Beruf machen: Wer träumt nicht davon? Doch nur, weil Sie gerne nähen und stricken heisst das noch nicht, dass Sie von Handarbeiten auch leben können. Der Schritt in die Selbstständigkeit ist immer mit Risiken verbunden die sich zudem nicht immer im Vorfeld kalkulieren lassen. Denn niemand kann Ihnen garantieren, dass Sie mit Ihrer Geschäftsidee auch mittel- bis langfristig erfolgreich sind. Ist es da nicht einfach vernünftiger, weiterhin jeden Tag im Büro zu arbeiten, in die Rentenkasse einzuzahlen und am Ende des Monats zu wissen, dass das Gehalt pünktlich auf dem Konto landet?
In den meisten Fällen ist das so. Es gibt aber auch Situationen, in denen es sich für Sie lohnt darüber nachzudenken, das Hobby zum Beruf zu machen. Wichtig: Das funktioniert nicht von heute auf morgen und sollte gut überlegt sein. Zudem kommen Sie nicht darum herum einen ausgefeilten Businessplan zu erstellen und zu prüfen, wie viel Kapital Sie benötigen um beruflich durchzustarten.
Setzen Sie Ihre Geschäftsidee zunächst nebenberuflich um
Wenn Sie mit Ihrem Hobby Geld verdienen möchten, dann können Sie das zunächst auch tun ohne Ihren sicheren Arbeitsplatz aufzugeben. Machen Sie sich einfach nebenberuflich selbstständig und testen Sie, wie hoch das Einkommen ist, welches Sie mit Ihrem Hobby erzielen können. So bekommen Sie schnell ein Gefühl dafür, wie gross die Nachfrage für Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung ist. Ausserdem erfahren Sie, ob Sie eine Marktlücke abdecken oder mit vielen Anbietern um Kunden konkurrieren müssen, weil mehrere Konkurrenten die gleiche Idee hatten wie Sie.
Grundsätzlich hat jeder das Recht, einen Nebenjob anzunehmen. Sie sollten Ihren Arbeitgeber jedoch über Ihr Vorhaben informieren. Dieser darf Ihnen nicht verbieten, nebenbei Geld zu verdienen - es sei denn, Sie vernachlässigen Ihre Haupttätigkeit oder treten in direkte Konkurrenz zu Ihrem Arbeitgeber. Denken Sie aber daran, sich Ihre Zeit gut einzuteilen: Sie brauchen neben der ganzen Arbeit auch Ruhephasen um sich zu erholen.
Prüfen Sie, ob Ihre Rücklagen ausreichen
Wenn Sie merken, dass Sie einen noch höheren Gewinn mit Ihrem Hobby erzielen könnten, wenn Sie es zum Beruf machen würden, dann können Sie ernsthaft über diesen Schritt nachdenken. Wichtig ist, dass Sie bis dahin genügend Rücklagen gebildet haben um Investitionen zu tätigen, die mit einer Firmengründung zusammenhängen und die es Ihnen ermöglichen, auch in auftragsarmen Zeiten Ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Eventuell besteht zudem die Möglichkeit auf das Geld zurückzugreifen, welches Sie in die Pensionskasse eingezahlt haben. Nutzen Sie die Chancen, die eine professionelle Gründerberatung Ihnen bietet. Nur wenn Sie alle Vor- und Nachteile kennen, die eine Selbstständigkeit mit sich bringt, können Sie die richtige Entscheidung treffen.
Wichtig: Natürlich sollten Sie Ihre Pläne mit Ihrer Familie besprechen, bevor Sie diese in die Tat umsetzen. Und wenn Sie Freunde haben, die einen ähnlichen Weg eingeschlagen haben, spricht nichts dagegen sich von diesen beraten zu lassen. Weihen Sie jedoch nicht zu viele Menschen in Ihr Vorhaben ein - es kann extrem verunsichern, wenn jeder seine Meinung zu diesem Thema kund tut.
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