Name: Catherine Tenger
Alter: 54
Ausbildung:
Eidg. Kauffrau Hotel-Gastro-Tourismus
Im Laufe meines Berufslebens Weiterbildungen im Bereich Psychologie, Persönlichkeitsentwicklung und Kommunikation
Beruf: 
Unternehmerin/Trainerin für Auftrittskompetenz und Kommunikation
Zivilstand: Verheiratet
Kinder: 2 erwachsene Söhne, einer ist gelernter Kaufmann und nun Psychologiestudent, der andere gelernter Landwirt. Zwei unabhängige und lebenskluge Männer, auf die ich stolz bin.
Freizeit/Hobbies: Verbringe ich am liebsten um den Tisch mit Freunden und beim Kochen mit meinem Mann. Ich laufe mit unserem Hund, lese und schreibe mit dem Kater auf dem Schoss, arbeite im Gemüsegarten mit den 5 Hühnern. Spiele Tennis, spiele Gitarre und singe dazu mit Mann und Freunden nach einem guten Essen (und ein bisschen Wein, dann klingt es besser!)
Mitgliedschaften/Engagements: Ich engagiere mich für Menschen, die mich brauchen und für ein werteorientiertes Handeln und Leben.
Stärken: Empathie, Kommunikation, Enthusiasmus, Beziehungsfähigkeit. Bei der Arbeit denke ich mich akribisch in meine Auftraggeber ein. 
Sternzeichen: Fisch
Passion: Menschen! 
Lebensmotto: Was mich inspiriert, packe ich beim Schopf

Fragen

1. Was war dein erster Job?
Für eine Bäckerei Brötchen mit dem Fahrrad morgens um 5.00 Uhr vor der Schule ausfahren.

2. Wie viel hast du damals verdient und wann war das? 
Das war vor 40 Jahren und ich habe leider keine Ahnung mehr, wieviel Geld es mir einbrachte. Aber ich weiss, dass ich mir damit ein Stück Unabhängigkeit und Freiheit verdient habe. Ich habe danach während meiner Schulzeit immer irgendeinen Job gehabt –als Babysitterin, in einer chemischen Reinigung oder bei einer Werbeagentur und ich habe abends die Büros eines Architekten gereinigt. 

3. Hattest du als Kind einen Traumberuf?
Ich wollte Schauspielerin werden. Mein absolutes Highlight während der Mittelschulzeit war, als ich eine der Hauptrollen im Schultheater spielen durfte. Und ich wollte Schriftstellerin werden. Bei beiden Berufen sah ich in meinen Träumen aber nicht die harte Arbeit, die dahintersteckt, sondern eher die idealisierte, romantische Version davon. Mein Vater fand daher, ich müsse erst einen "seriösen" Beruf lernen.

4. Welchen Stellenwert hat deine Arbeit heute für dich?
Einen grossen.

5. Was genau machst du beruflich? 
Ich konzipiere und leite massgeschneiderte Seminare bei Firmen, deren Mitarbeitende sich in ihrem persönlichen und professionellen Auftritt weiterentwickeln wollen. D.h. ich unterstütze sie dabei, Ihre sozialen Kompetenzen zu stärken, das Beste aus sich herauszuholen und die Qualität Ihrer Begegnungen positiv zu beeinflussen. Ich werde zudem als Speakerin zu meinem Fachgebiet gebucht bei Tagungen, Symposien oder Firmenanlässen. Da kann ich jeweils meinen Traum von der Bühne ausleben!

6. Wie genau bist du zu diesem Job gekommen?
Mein letztes Anstellungsverhältnis war 1995 als Manager Marketing Services in der Flugbranche. Ich habe es geliebt, aber ich wollte unabhängig sein. Der Landesvertreter der Airline, mein damaliger Chef, hat mich inspiriert. Er gab mir den Auftrag, für alle Mitarbeitenden der Niederlassung ein zweitägiges Seminar über Customer Service zu entwickeln und durchzuführen – was nicht viel mit meinem eigentlichen Job zu tun hatte. Aber er sagte: "Du bist die richtige Person dafür, es wird dir gefallen - mach es!" Und er hatte recht.

7. Bist du mit deinem Beruf glücklich?
Ja, er beflügelt und erfüllt mich.

8. Welche Aufgaben in deinem Job machen Dich glücklich? 
Die Durchführung des Seminars. Wenn sich nach intensiver Vorbereitung und Auseinandersetzung mit dem Kunden und was er genau braucht, alles zusammenfügt und ich merke, dass Teilnehmende sich abgeholt fühlen und motiviert hinausgehen.

9. Wie findest du Balance zwischen Beruf und Freizeit?
Ich habe mein Büro an einem wunderschönen Ort, nämlich auf dem Land - zu Hause. Das heisst, wenn ich nicht bei einem Meeting bin, in einem Seminarraum oder auf einer Vortragsbühne stehe, habe ich die Freiheit, jederzeit in den Garten oder Wald zu gehen, mit dem Hund zu laufen, Freunde zu sehen oder meinen Hobbies nachzugehen. Es kann sein, dass ich an einem Tag gar nichts arbeite, dafür an anderen Tagen komplett wegtauche und in meiner Vorbereitungs-Bubble bin. Diese Freiheit gibt mir Energie und macht sehr viel Spass.

10. Hattest du in deiner Karriere eine Person, die dich stark gefördert hat?
Ja, mein Mann Lukas. Er hat jeden meiner Schritte und Entscheidungen motivierend unterstützt. Ich entwickle Ideen und Konzepte oder Schreibarbeit am besten, wenn ich mich austauschen kann und mein Gegenüber mir mit guten Fragen und konstruktivem Feedback Impulse und Gedankenanstösse gibt. Er interessiert sich für meine Arbeit und ist ein grossartiger Gesprächspartner. Ausserdem hat er mir in den 23 Jahren, in denen ich mein Business aufgebaut habe, während strengen Zeiten den Rücken freigehalten und früher die Kinder übernommen, wenn ich unterwegs war. Wenn ich heute in einer meiner Vorbereitungs-Bubbles abgetaucht bin, steht er allein in der Küche und sorgt dafür, dass wir nicht verhungern. Und dabei hat er selbst einen anspruchsvollen Job.

11. Hast du heute berufliche Ziele?
Ein Ziel, das ich mir vor einiger Zeit gesetzt hatte, habe ich gerade erreicht: Mein neues Buch ist erschienen. Das nächste Ziel muss ich noch definieren. Aber im Grossen und Ganzen bleibt mein stetiges Streben, mich weiterzuentwickeln, immer wieder neue Themen in mein bestehendes Konzept einzuarbeiten und zu verknüpfen und mein Angebot interessant und zeitgemäss zu gestalten, nicht aus der Schublade heraus abzuspulen.

12. Bereust du beruflich etwas?
Nein. Ich habe einmal eine Fehlentscheidung getroffen, als ich nach einer tollen Stelle in einer internationalen Hotelkette zu einem Sprachreisenanbieter gewechselt habe. Ich fand es furchtbar dort und bin noch in der Probezeit gegangen, als mir besagte Fluggesellschaft ein Angebot machte. Aber da das dann eine fantastische Stelle war, bereue ich diesen Zwischenstopp nicht, denn ohne den wäre es anders gekommen.

13. Hattest du auch Niederlagen? Wie bist du damit umgegangen?
Klar. Einen Pitch für eine Schulung nicht gewonnen oder mit einer Idee danebengegriffen zu haben, ist sehr enttäuschend. Aber nach einiger Zeit nächtlichen Grübelns und etwas Bewegung im Wald ist es dann auch gut und ich mache mich daran, es neu zu überdenken und mich zu fragen, woran es lag und was ich daraus lernen kann für ein nächstes Mal.

14. Welchen Rat gibts du heute an jungen Frauen?
Sei mutig, probiere Neues aus und gehe das Risiko ein, hin und wieder zu scheitern, damit du dein verborgenes Potenzial entfaltest und deine Leidenschaft leben kannst. Mach dich unabhängig – finanziell und im Geist. Arbeite an guten Beziehungen, knüpfe Kontakte mit echtem Interesse und Neugier aber ohne eine "Was liegt für mich drin"-Haltung. An Format zu gewinnen ist eine Lebensaufgabe, es entwickelt sich mit jeder neuen Erfahrung und Herausforderung im Gleichschritt mit der Persönlichkeit.

 

Über die Firma

Name: CLT Training
Position: Eigentümerin
Angebot der Firma: Vorträge, Training und Beratung für Auftrittskompetenz und Kommunikation.
Kunden: Firmen aus den verschiedensten Branchen. Finanzwesen, Unternehmensberatung, Versicherungen, öffentlicher Dienst, Detailhandel, Automobilhandel, Luxusgüter, Pharma, Technologie & Engineering, Hotel, Gastro und Tourismus, Medien, Telekommunikation. Ich bin auch Dozentin an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich und der TUM Technischen Universität München.
Webseite: https://clt-training.ch

 

  

Bildquelle: Catherine Tenger