Kennen Sie das sogenannte "Vitamin B"?
Nein, es geht nicht um gesunde Ernährung und eine ausreichende Nährstoffzufuhr, es geht um die Bedeutung von "Beziehungen" im Job. Vielleicht verdrehen Sie nun genervt die Augen, weil Sie mit diesem Begriff vor allem negative Assoziationen verbinden. "Beziehungen": Dank ihnen hat der Neffe vom Chef die Beförderung erhalten auf die Sie schon lange hingearbeitet haben. Versuchen Sie trotzdem einmal, Ihre Vorurteile gegenüber diesem Wort beiseite zu lassen und ersetzen sie den Begriff selbst vielleicht durch Synonyme wie "gute Kontakte" oder "Verbindungen". Letztere können Ihnen nämlich bei der Karriereplanung wirklich nützlich sein. Es geht schliesslich in diesem Zusammenhang nicht nur darum, dass jemand für Sie ein gutes Wort einlegt, damit Sie endlich mehr verdienen oder die begehrte Position erhalten, auf die sich neben Ihnen leider noch zehn andere nicht minder qualifizierte Kollegen beworben haben. Es geht viel mehr darum zu erkennen, wer ihrer Kontakte Ihnen in welcher Situation helfen oder einen guten Rat erteilen kann.
Es geht nicht darum möglichst viele einflussreiche Menschen zu kennen
Ja, es gibt tatsächlich Menschen die nur ihr Adressbuch zücken, einen Anruf tätigen und anschliessend selbstzufrieden verkünden, ihnen sei es gelungen das Problem aus der Welt zu schaffen, indem sie ihre "guten Beziehungen" ausgenutzt hätten. Andere glauben auf viele nützliche Kontakte zurückgreifen zu können, weil sie es in diversen sozialen Netzwerken auf 1000 "Freunde" bringen. So einfach ist es natürlich in der Regel nicht, beruflich seinen Weg zu gehen. Davon abgesehen hat eine solche Einstellung auch immer einen schalen Beigeschmack. Wer kann wirklich stolz auf seine Beförderung sein, wenn diese nicht dadurch zustande kam, weil der Chef durch Arbeitsergebnisse, Motivation und Fleiss überzeugt wurde, sondern indem man ihn daran erinnerte, dass er ein Studienfreund des eigenen Vaters war? In der Regel können Sie sich über einen Erfolg nur wirklich freuen, wenn Sie auch etwas leisten mussten um diesen zu erreichen.
Trotzdem sollten Sie nun nicht anfangen, mit einer "ich gegen den Rest der Welt-Einstellung" durchs Leben zu gehen - es gibt auch Möglichkeiten Kontakte zu pflegen und von diesem zu profitieren ohne hinterher ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.
Eine Hand wäscht die andere
Wenn Sie also Freunde, Bekannte und Kollegen um einen Gefallen bitten, so stellen Sie klar, dass Sie im Gegenzug bereit sind auch etwas für die jeweilige Person zu tun. Und dabei muss es nicht immer um die ganz grossen Coups gehen: Es könnte sein, dass Sie bei einem Projekt einfach nicht mehr weiter kommen und jemanden brauchen, der Ihnen neue Denkanstösse mit auf dem Weg gibt. Sie wissen, dass eine Kollegin aus Abteilung 3 besonders kreativ ist uns sich bereits mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Also bitten Sie sie um Hilfe. Als Gegenleistung übernehmen Sie ihre Frühschicht oder stehen ihr zu Seite, wenn sie ihrerseits Probleme mit einem Auftrag hat.
Es geht also im Wesentlichen darum zu wissen, wer Ihnen in welcher Situation helfen kann. Bemühen Sie sich daher, berufliche Kontakte zu knüpfen und aufrecht zu erhalten. Wenn Sie anderen offen und interessiert entgegentreten und hin und wieder auch etwas tun, was ihnen selbst keinen direkten Vorteil bringt, macht Sie das in den Augen anderer zu einer geschätzten Person, der gerne geholfen wird.
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Textquelle: Redaktion